Günther Blenke

Ich arbeite kaum im Bewusstsein mit bestimmten Vorstellungen, sondern es sind Bilder da, Ahnungen von Bildern, die ich dann verwirkliche. Impulse, denen ich dort nachgehe. 


Wenn sie auftauchen ist es wichtig, dass ich mich sofort darauf einlasse, sie nicht von außen betrachte. Es ist wie eine Notwendigkeit, fehlende Teile zu materialisieren – oft staune ich darüber, was ich mache und wie einfach das meiste geht. Es ist wie Musik, der ich mich hingebe. Einen roten Faden, die Zusammenhänge oder eine Reihenfolge kann ich erst im Nachhinein erkennen. 


Als Ausnahme würde ich hier höchstens die Weltmodelle sehen. Sie sind nicht zuletzt aufgrund einer langen Gedankenarbeit entstanden und ihre geometrischen Formen drücken das auch aus. Aber geplant habe ich sie dennoch nicht, irgendwann mussten sie gemacht werden. Eine Ebene dazwischen ist sicher das Umaspiela und Umaspinna – das ist ein sehr wichtiger Teil meiner Arbeit, der mich immer wieder neu inspiriert und mir meine Freiheit bestätigt. 


Zum Umaspiela haben immer schon meine Zahlenspiele gehört… und zum Umaspinna nicht zuletzt meine Nomon-Aktionen in Neumondnächten. Zwischen Spiel und Rausch ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Wesentlich für mein Schaffen ist sicher, dass ich tun und lassen kann, was ich will, also frei agieren. Das bedeutet auch, sich kaum an etwas anderem zu orientieren, auch nicht in der Form des Ausdrucks. Natürlich freut es mich, wenn meine Werke den Menschen gefallen, aber sie sind nicht auf eine Art der Anerkennung ausgelegt.


Wo andere Menschen aber einen wichtigen Anteil an meiner Arbeit haben, sind zum Beispiel Projekte, die nur im Austausch möglich sind. Solche Projekte bekommen dann eine mehrschichtigere Dimension, weil die Kreativität verschiedener Menschen zusammenfließt und ein größeres Ganzes ergibt, das alleine nicht entstehen würde. Dieser zwischenmenschliche Austausch bereichert und freut mich dann sehr, mehr, als es mich auch an Energie kostet, ein solches Projekt zu lenken.


Meine hemmungslose Art zu arbeiten hat auch ihre Nöte. Es ist wohl nicht anders als mit Disziplin zu umschreiben – obwohl ich mit dem Begriff so meine Schwierigkeiten habe –, mit der ich auch Zeiten der Müdigkeit oder die Versuchung unterschiedlichster Ablenkungsmöglichkeiten überwinden muss. 


Das, was ich gestalte, verfolgt keinen Zweck, es ist Freude, Schmerz und Freiheit. Die Objekte stehen für sich und sonst nichts. Lauter Nichtsnutze… Daraus erklärt sich vielleicht, dass diese Objekte dann auch zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort sein müssen – oder wollen. Es gibt zum Beispiel auch öffentliche Plätze, die für dieses Objekt, diese Aktion, dieses Szenario so wichtig sind, dass ich nicht auf eine eventuell nötige Bewilligung Rücksicht nehmen kann.


Parabel Günther Blenke

Die Parabel

Die Idee, um die es mir bei der Erschaffung dieser Skulptur ging, ist die Entwicklung zum Guten. 

 

Das Gleichnis

Eine Parabel gibt es in der Sprache, da ist es ein Gleichnis, welches auf einer anderen Ebene etwas erzählt, um etwas zu verdeutlichen. 

Die Konstruktion

Eine Parabel ist ein Bogen, der eine funktionierende Konstruktion ermöglicht. Diese Form wurde schon vor hunderten von Jahren angewandt. Zum Beispiel im Brückenbau der Römer oder auch in Kuppeln von sakralen Gebäuden.

 

Und diese beiden Aspekte, dass es ein Gleichnis ist und eine funktionierende Konstruktion, haben mich bestärkt, diese Gestaltung so auszuführen, um meine Vorstellung der Entwicklung zum Guten darzustellen. 

 

Zitat zu Skulpturen & Objekten:

 

„So gestalte ich meine Skulpturen,
als Requisiten für meine Phantasie,
als Transformer zu spirituellen H.henflügen, als Fackeln in der Dunkelheit,
als Wächter des Hier und Jetzt.“

Fundament

 

1994-1997 Requisitenbau für Bregenzer Festspiele (Nabucco, Porgy & Bess) 

2000-2003 Experimenteller Werkunterricht und verschiedene

Gestaltungsprojekte an der Freien Montessori-Schule in Altach

seit 2003 Metallgestaltungskurse für die Erwachsenenbildung (FL)

 

seit 2004 Leiter der Alten Schmiede der Gemeinde Triesen

 

2006, 2011 Organisation der Plattform Werkschau Alte Schmiede in Triesen

(Zusammenarbeit mit Petra Büchel, Gasometer)

 

 

Werk:

 

2000 Teilnahme an Zeitgeist-Ausstellung, Palast Hohenem

2002 Einzelausstellung, CA Hohenems

2006 Weltmodelle – Ausstellung Gasometer-Eröffnung, Triesen

2007 Einzelausstellung anlässlich des Cu-Club Kulturprojekts, Dornbirn

2008 Fragmente – Eine Hör- und Leseszene, Buchs 

2008 Scherbenspiel – Performance, Krempel Buchs

2010 Black Box – Magisches Theater auf Schloss Werdenberg,

mit Malu Schwizer, Triesen und Rafael Köppel, Buchs

2011  Transmitter – Performance, Hohenems und Dornbirn

2012  Verunstaltungen – Performances, Werkstatt Hohenems

2012 Prometheus Fragmente – Ein magisches Szenario, Emsiana 2012

2012 Geisterhäuser-Skulpturen

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