Ewald Hotz

„Das Material Ton treibt mich existentiell an.“ – Ewald Hotz

 

Die Keramikarbeiten von Ewald Hotz zeigen einen Einblick in vielschichtige Ebenen der menschlichen Existenz und Entwicklung. 

Die Auseinandersetzung mit Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbst- und Fremdbestimmtheit, Begrenzung und Manipulation sind wichtige Themen in seinem Schaffen. Dabei spielen Symbole eine wichtige Rolle, die zugleich zu Narrativen werden. 

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Zephyr – Keramik 1140°, Acryl, Schwarze Tinte 

 

Zephyr, die Windgottheit aus der griechischen Mythologie, wird hier zu einer Figur des Widerstandes. Das Ausatmen wird zu einem Symbol „des Innen nach Außen, des Ausdrückens/der Expression oder des Loslassens, des Freigebens“. Etwas muss aus dem Körper, der Seele, dem Geist heraus.

Das Vögelchen, welches entgegen der Windrichtung mit Leichtigkeit aus dem Mund des Zephyrs entfleucht, trotzt dem Gegenwind und all den Widerständen. So stellt sich die Figur selbst auch dar, sie schwebt ruhend im Sturm.

Doch Zephyr twittert nicht, der goldene kleine Vogel steht für sich selbst und ist eigenständig, als Symbol der Selbstbehauptung. 

Zur Person

 

geb. 1970, lebt und arbeitet in Götzis, Vorarlberg

ist freischaffend als Keramikkünstler tätig und unterrichtet Kunst und Gestaltung an der Praxisschule der PH Vorarlberg.

 

Meine künstlerische Arbeit begann 1994 mit Malerei und ab 1997 begann mich das Material Ton in seinen Bann zu ziehen. Nach vielen Experimenten und Erfahrungen habe ich meinen künstlerischen Zugang über abstrakte taktile Objekte gefunden. Ab 2008 begann ich Hirne, Figuren und Köpfe zu gestalten, die mich bis heute begleiten.

 

Meine Kunst würde ich als neosurreal bezeichnen. Ich verwende reale Dinge und versuche sie miteinander in einen Kontext zu bringen, zu verknüpfen, zu verzerren, und dabei einen Kontext zu unserem Alltag, zu unserer Gedankenwelt herzustellen und auch in Frage zu stellen.

 

Dabei spielen Symbole eine große Rolle, archaische Zeichen, kleine Fragmente von Mustern und Ornamenten aus jeglicher Kultur, sei es präkolumbianisch, europäisch-keltisch, sei es buddhistisch oder aus traditionellen Kulturbereichen.

Diese symbolhaften, archaischen Elemente versuche ich zu filtern und andersartig auf meine Objekte zu bringen.

 

Für das Aufmalen bediene ich mich einerseits Unterglasurfarben aber auch Acyrlfarben. Das Spiel mit Objekt und Farbe ist eine ebenso spannende Arbeit wie das Modellieren einer Figur.

Seit 2019 hat sich meine Arbeit verändert. Die Zeichen und Illustrationen sind etwas in den Hintergrund getreten, dafür haben sich andere symbolhafte Elemente in den Vordergrund gedrängt. 

So verwende ich vermehrt Organe, wie Herzen und Gehirne, um an das Innere des menschlichen Seins heranzukommen. Das Gehirn als Superorgan fasziniert mich nicht nur auf Grund seiner außergewöhnlichen Form und Struktur, sondern auch als Sitz unseres Denkens und Handelns.

 

Meine Themen sind häufig mit Wahrnehmungs- und Veränderungsprozessen verbunden, wie Metamorphose, Vergänglichkeit, Manipulation und Begrenzung, aber auch mit Spiritualität. Dazu verwende ich auch narrative, symbolhafte Elemente, die einer Metapher ähnlich sind und manchmal eine rätselhafte und unerklärliche Komponente beim Betrachten der Arbeiten zurücklässt.

Austellungen:

 

seit 1997 Fortbildungen und Erfahrungen im Bereich Aufbautechniken, Drehen, Glasuren, Paperporzellan, Brenntechniken, Naturbrände, uvm.

seit 2010 zahlreiche Fortbildungen im Bereich Keramik 

2019 International School of Ceramics „La Meridiana“(I), Workshop mit Tip Toland, A. Gallo

2022 Auslandsaufenthalt in Barcelona im „137° Ceramic Studio“

2022 ICA, International Center of the Arts in Castello di Vibio (I) Workshop mit Tip Toland

 

Mitglied bei Kunst.Vorarlberg

 

Kürzliche Ausstellungsbeteiligungen:

2021 „Kleine Formate2“ in der Villa Claudia in Feldkirch 

2022 „home exhibition“ – Hausausstellung im J27 in Götzis

2022 „Wenn Material zur Form wird“ Artenne Nenzing

 

Einzelausstellung:

2023 „Das Herz auf der Zunge“ miLK_ressort_göfis

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