In den vergangenen Jahren beschäftigte sich Anna-Amanda Steuer intensiv mit zeitkontinuierlichen Abläufen und der Interaktion mit dem Publikum. Ihr
bevorzugtes Material ist verzinkter Eisendraht, von dem sie bereits viele Kilometer verspannte. So lässt sie in der Bearbeitung einzelner Bäume oder Naturräume aus Liniengebilden Fächer entstehen, die zum Leben erwachen, wenn direktes Sonnenlicht über ihre zarte Textur streift. Mitunter folgt die Wahl des Ortes der Prämisse einer ausschnitthaften Perspektivenvielfalt, die dynamische Konzepte in der Rezeption berücksichtigt.
Dass ihre Arbeiten abgebaut werden müssen, stört Anna-Amanda Steurer nicht. Sie seien der Visualisierung der vorrückenden Zeit und der Ästhetik des Augenblicks gewidmet, sagt sie.
Die Künstlerin ist aber auch am Ufer des Bodensees anzutreffen, wo sie Flanierende darum bittet, ihre Gedanken auf einem Stück Papier festzuhalten, um sie in einer mit Wasser befüllten Flasche zu „konservieren“. Ihre neueste Arbeit wurde eben erst in Bezau der Gemeinschaft der Museen und Schaubetriebe des Bregenzerwaldes übergeben: ein stählernes Auge, das die Zusammenarbeit der Mitglieder visualisiert.